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Konflikte schneller lösen – wie wir wieder in die Verbindung kommen

Wir alle wünschen uns verstanden zu werden. Dann fühlen wir uns gesehen, wertgeschätzt und können leichter aus dem Angriffs- oder Verteidigungsmodus bei einem Konflikt aussteigen. Während eines Konfliktes ist es jedoch nicht immer so leicht, sich auf die Position der anderen Person zu stellen und Verständnis zu zeigen. Obwohl genau das, den weiteren Verlauf des Konfliktes sehr positiv beeinflussen könnte.

 

Warum fällt es uns so schwer? In einem Konflikt werden häufig Dinge gesagt oder getan, die uns verletzen. Alte Verletzungen und Unsicherheiten werden berührt und unser Inneres ist in Aufruhr. In diesem Zustand sind wir nicht in der Lage ruhig nachzudenken, sondern häufig im Angriffs- oder Verteidigungsmodus. Unsere Wahrnehmung ist sehr eng und emotional gesteuert. In diesem Moment entscheiden wir uns für Trennung anstatt Verbindung. Das bedeutet, wir grenzen uns von der anderen Person ab, ziehen uns ggf. emotional zurück und richten unser Handeln und unsere Worte danach aus, dass wir uns (meist nur kurzfristig) besser fühlen. Zum Beispiel indem wir mit Vorwürfen antworten und versuchen der anderen Person zu zeigen, wie sehr sie im Unrecht ist. Kurzfristig mag sich das vielleicht besser anfühlen, führt aber langfristig nicht zu einer Lösung des Konfliktes. Diese Trennung ist ein vermeintlicher Schutz vor weiteren Verletzungen und ein Schutz unseres Selbstwertes.

 

Zieht man sich auch räumlich zurück, kann es uns die Möglichkeit geben, uns zu sammeln, uns selbst mit Selbstmitgefühl zu versorgen und in uns hineinzuhören, was wir gerade brauchen. Aber viele versorgen sich nicht in dieser Art und Weise. Der nächste Schritt, das eigene Herz wieder bewusst zu öffnen, mit Verständnis auf die andere Person zuzugehen und ihr mitfühlend die Hand zu reichen, bleibt daher häufig aus. Wir halten an unserem Ärger, der Traurigkeit und anderen Gefühlen fest. Wenn wir uns zurückziehen, ist der Fokus häufig auf dem, „was die andere Person uns angetan“ hat. Unsere Gedanken drehen sich im Kreis und es geht darum, was die andere Person nun für uns machen muss, damit wir ihr verzeihen können.

 

Ganz anders sieht es aus, wenn wir es schaffen unsere Gefühle bewusst wahrzunehmen und uns zu fragen, was wir uns selbst gerade Gutes tun können, um uns besser zu fühlen. Häufig reicht es schon aus, sich zu erlauben, z.B. traurig oder verärgert zu sein und sich selbst mit Mitgefühl und Verständnis zu begegnen. Und das ist auch die Grundlage, damit wir der anderen Person auf diese Art und Weise entgegenkommen können. Denn wie sollen wir Verständnis und Mitgefühl für jemand anderen haben, wenn wir es nicht schaffen, uns selbst so zu begegnen?

 

Verbundenheit zu anderen fängt mit der Verbundenheit zu dir selbst an.

 
 

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